RADARECHOS

Die Intensitaet der Wetterradarechos ist nach der so genannten Radargleichung proportional der Niederschlagsintensitaet und umgekehrt proportional der Entfernung des Niederschlagsgebietes. In die Gleichung gehen noch die Geraetekonstante, z.B. die Staerke des ausgesandten Impulses, die verwendete Wellenlaenge (zwischen 3 und 10 cm) sowie ein mittlerer Wert für die Rueckstreueigenschaft der Regentropfen, Schneekristalle und Eiskoerner in der jeweiligen Klimaregion ein. Die Niederschlagsintensitaeten werden in logarithmisch ansteigende Bereiche gegliedert. Kleine Stufen fuer schwache, grosse Stufen fuer starke Intensitaeten. Besonders deutlich sind konvektive Zellen (CB) am Radar erkennbar infolge der groesseren Tropfen (bis zu Hagelkoernern) und der kreisfoermigen Wolkenstruktur (Draufsicht) sowie ihres meist isolierten Auftretens. So genannter Flaechenniederschlag besteht aus meist kleinen Troepfchengroessen und kann den ganzen Radarbereich ausfuellen, allerdings sind der Reichweite des Radarstrahls durch die Ausbreitungsdaempfung Grenzen gesetzt. Weiter entfernte Echos werden durch die Entfernungsdaempfung nicht in ihrer tatsaechlichen Intensitaet wiedergegeben. Hoeher gelegene Stationen erfassen natuerlich keine Niederschlagsgebiete oder Gewitterwolken, die sich unterhalb der Stationshoehe befinden. Ferner werden infolge der Kruemmung der Erdoberflaeche bei weit entfernten Gewitterwolken nur deren obere Teile vom Radarstrahl (Radarhorizont) erfasst. Auch die atmosphaerische Brechung des Radarstrahls muss natuerlich beruecksichtigt werden, kompensiert aber erfreulicher Weise zum Teil den nachteiligen Effekt der Erdkruemmung. Bei der Interpretation von Radarbildern ist also Vorsicht geboten.

RADIOSONDE

Messgeraet der Aerologie, das an einen Ballon befestigt, beim Ausstieg mit einer Steiggeschwindigkeit von 300m pro Minute bis ca. 30km Hoehe fortlaufend Luftdruck, Temperatur und Feuchtigkeit ueber einen eingebauten Kurzwellensender zur Bodenstation uebermittelt. Dabei entsteht ein genaues Bild ueber den momentanen Zustand der einzelnen Luftschichten. Der Ballon traegt ferner einen Reflektor aus Metallfolie, der die Radarstrahlen reflektiert. Aus der dann mittels Radar gemessenen Windversetzung der Radiosonde koennen die Richtung und die Geschwindigkeit der Hoehenwinde der betreffenden Luftschicht berechnet werden.

RAUHNAECHTE

Auch Zwoelf-Naechte genannt; Zeit zwischen Thomastag (21. Dez.) und Heiligen Dreikoenigstag (6. Jan.). Der Glaube, dass das Wetter dieser 12 Naechte ein Abbild der folgenden 12 Monate sei, findet meteorologisch keine Stuetze.

RAUHREIF

Kristalline, weisslich-lockere Eisablagerung (dem Reif aehnlich) von unterkuehlten Nebeltroepfchen an Baeumen und Straeuchern sowie festen Gegenstaenden.

REGEN

Niederschlag in fluessiger Form, der dadurch entsteht, dass kleine schwebende Wolkentroepfchen zu groesseren Troepfchen anwachsen, die von der Luftstroemung nicht mehr getragen werden koennen, aus der Wolke fallen und den Erdboden erreichen. Der gewoehnliche grosstropfige Regen (Landregen) besteht aus vielen Tropfen von mindestens 0,5 mm Durchmesser (Fallgeschwindigkeit von mehr als 3m/s), tritt im Frontbereich auf und dauert mehrere Stunden, manchmal auch ueber einen Tag. Nieselregen mit Troepfchen unter 0,5 mm Durchmesser und weniger faellt meist aus Nebel oder Hochnebel (Stratus) mit einer Fallgeschwindigkeit von weniger als 3 m/s. Regenschauer bestehen aus grossen Regentropfen, die aus hoch reichenden Quellwolken fallen und von kurzer Dauer sind. Im Wolkenbruch, einem kurzen, ausserordentlich starken Regenschauer, treten Troepfchen von 8 mm Durchmesser auf, die Fallgeschwindigkeit betraegt 8 m/s. Unterkuehlter Regen besteht aus kleinen Wassertroepfchen, die trotz Temperaturen unter dem Gefrierpunkt noch fluessig sind, aber beim geringsten Anstoss sofort Gefrieren und zur Bildung von Glatteis fuehren. Diese sind auch die Ursache für die Flugzeugvereisung.

REGENBOGEN

Eine besonders schoene Erscheinung am Himmel wird in keiner Wetterkarte eingetragen und auch nie vorher angekuendigt, der Regenbogen. Ein Regenbogen ist keine Lufterscheinung, sondern eine Lichterscheinung. Wenn ein Sonnenstrahl auf einen Wassertropfen trifft, scheint er in diesen Wassertropfen hinein. Im Wasser wird der Lichtstrahl von seiner Bahn abgelenkt. In der Physik sagt man dazu, der Strahl wird gebrochen. Durch diese Brechung wird das weisse Sonnenlicht in seine Bestandteile zerlegt, die Spektralfarben oder Regenbogenfarben. An der Rueckseite des Tropfens werden diese

Farben dann reflektiert wie von einem Spiegel. Das ist natuerlich bei jedem Tropfen so. Und die Farben werden immer in demselben Winkel zurueckgespiegelt, 42°. Aber nicht alle Farben treffen auf dem Rueckweg in unsere Augen. Wir koennen die Farben naemlich nur dort sehen, wo unser Blickwinkel stimmt, auf einem Bogen! Ein Regenbogen erscheint nur dann, wenn Millionen von kleinen Spiegeln die Farben des Sonnenlichts zurueckwerfen, also nur, wenn die Sonne scheint und gleichzeitig Regentropfen fallen! Um ihn zu sehen, muss man die Sonne im Ruecken haben.

REIBUNGSSCHICHT

Die unteren 1000 m der Atmosphaere, in der sich die Rauhigkeit der Erdoberflaeche (Berge, Waelder) auf die Luftstroemung auswirkt.

REIF

Kuehlt sich die Erdoberflaeche z.B. durch naechtliche Ausstrahlung unter 0°C ab, sublimiert der Wasserdampf der Luft am Erdboden oder an Gegenstaenden, indem sich schuppen- oder nadelfoermige weisse Eiskristalle anlagern.

REIFGRAUPEL

Niederschlag in Form undurchsichtiger, weisser, runder Koerner von schneeaehnlicher Struktur (zusammendrueckbar), springen auf harter Unterlage auf und zerfallen oft. Tritt auf vor bzw. mit einem Schneefall und um 0°C (Aprilschauer).

RELATIVE FEUCHTE

Verhaeltnis der in der Luft befindlichen Wasserdampfmenge zur maximal moeglichen. Abhaengig von der Temperatur. Waermere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kaeltere. Angabe in Prozent: normal feuchte Luft hat 50-60%.

ROSSBREITEN

Windschwache Zonen des subtropischen Hochdruckguertels. Auf der Nordhalbkugel gehoert das Azorenhoch dazu, dass fuer das Wetter in Mitteleuropa eine wichtige Rolle spielt.

ROTOR

Bezeichnung fuer einen sich auf der Leeseite von Gebirgen ausbildenden ortsfesten Luftwirbel mit horizontaler Drehachse. Die parallel zur Gebirgskette verlaufenden Rotoren sind haeufig an ebenfalls ortsfesten Cumulus-Wolken zu erkennen, in denen heftige Rotationsbewegungen stattfinden. Die dabei auftretende aussergewoehnlich heftige Turbulenz stellt eine besondere Gefahrenzone für Luftfahrzeuge dar.

RUECKSEITENWETTER

Nach Durchzug eines Tiefs folgt hinter der Kaltfront kuehle Luft und ein rascher Wechsel zwischen starker Quellbewoelkung mit heftigen Niederschlaegen (Regenschauern, Gewitter mit 

boeigem Wind) und Aufheiterungen mit intensivem Sonnenschein. Der Volksmund spricht dann etwa auch im August von Aprilwetter. Hauptmerkmal: bestaendig unbestaendig.

 

zurueck.jpg                                 Alle Angaben ohne Gewaehr